DIE SANTUR
Die Santur ist ein sehr altes persisches Saiteninstrument, (san = Hundert, tur = Saite) und hat Ähnlichkeit mit dem deutschen Hackbrett. Sie besteht wie dieses aus einem trapezförmigen Resonanzkasten aus Nussbaumholz, der mit zwei sternförmigen, diagonal angeordneten Schalllöchern versehen ist. Über zweimal neun bis (je nach Ausführung) zwölf Stege sind jeweils vier Saiten gleicher Stimmung gespannt.
Die Saiten werden mit zwei zarten Schlegeln (mezrab) aus Eichen- oder Buchsbaumholz (deren Köpfe z. T. mit Samt oder Filz belegt sind) angeschlagen. Dies erzeugt die Klangfülle, die für das Instrument typisch ist.
Die Santur nimmt wegen ihres Reichtums an unterschiedlichen Klangfarben einen besonderen Platz in der persischen Kunstmusik ein. Sie wird als Orchester- oder Soloinstrument eingesetzt. Von besonderer Bedeutung ist die Stimmung der Santur in den vielen verschiedenen persischen Tonleitern (dastgah), die neben ganzen (pardeh) und halben Tonintervallen (nim pardeh) sog. Mikrointervalle entsprechend etwa viertel Tonintervallen (rob-é pardeh) enthalten. Diese verleihen der persischen Musik jenen typischen unverkennbaren Ausdruck, der europäischen Ohren oft sehr fremd erscheint. Jeder der etwa 12 verschiedenen Tonarten wird ein bestimmter Gefühls- und Seelenzustand zugeordnet.